Manchmal können Kleinigkeiten tägliche Routinen erschweren. Anstatt dich immer wieder aufs Neue darüber zu ärgern, solltest du Lösungen finden. Oftmals kann man Dinge ohne großen Aufwand selbst reparieren.
Eine meiner „Baustellen“ war seit Monaten unsere Spülmaschine. Sogenannter Flugrost machte das Besteck immer unansehnlicher. Selbst klassische Tipps wie Alufolie im Besteckkorb änderten daran auf Dauer nichts.
Ein näherer Blick auf die Spülmaschinenkörbe zeigte die Ursache: die Kunststoff-Ummantelung war im Laufe der Jahre porös geworden und hatte die inneren Metallstäbe freigelegt. Und diese rosteten fröhlich vor sich hin. Mein erster Gedanke war, dass die Körbe nicht zu retten seien.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit schaute ich im Internet nach Ersatzkörben für unsere Spülmaschine, die – das verriet die Rechnung, die ich zusammen mit der Bedienungsanleitung aufbewahrt hatte – bereits stolze 13 Jahre alt ist. Pro Korb hätte ich 120 € zahlen müssen, mit Versand also insgesamt mindestens 250 €. Zu dem Preis bekäme ich auch ein komplett neues Gerät, Nachhaltigkeit hin oder her.
Zufälligerweise spuckte die Suchmaschine aber auch Vorschläge aus, wie man die Körbe selbst vom Rost befreien und neu versiegeln kann. Ich pickte mir aus den gefundenen Artikeln die in meinen Augen praktikabelsten Lösungswege heraus und fuhr zum Baumarkt.
Du brauchst:
- Cuttermesser
- Rostumwandler & Grundierung (siehe Bild rechts, ggf. Adblocker ausschalten)
- Drahtbürste
- Schleifpapier (400er Körnung)
- Reinigungsalkohol (z.B. Isopropanol aus der Apotheke)
- Pinsel
Alles in allem habe ich etwa 20 € bezahlt.
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Mehr InformationenSchritt 1: Rost entfernen
Entferne die defekten Kunststoff-Ummantelungen möglichst großzügig mit einem Cuttermesser. Entferne lieber zu viel als zu wenig. Die rostigen Stellen des Drahtes sollten komplett frei liegen, damit die Antirost-Produkte später wirklich alle Stellen erreichen können.
Entferne den groben Rost mit einer Drahtbürste und Schleifpapier.
Schritt 2: Rostumwandler auftragen
Die nächsten Schritte erledigst du idealerweise an der frischen Luft oder zumindest bei geöffnetem Fenster. Trage mit einem Pinsel an allen rostigen Stellen Rostumwandler auf und lasse die Körbe nach Anleitung einige Stunden trocknen. Du kannst auch einen Föhn verwenden.
Schritt 3: Reinigen
Entfette die getrockneten Reparaturstellen mit Reinigungsalkohol. Das ist wichtig, damit die Grundierung später besser hält.
Schritt 4: Rostversiegelung
Jetzt ist es an der Zeit die Versiegelung aufzutragen, ebenfalls wieder mit einem Pinsel. Lasse alles einige Stunden trocknen und wiederhole die Prozedur noch ein- bis zweimal. Somit stellst du sicher, dass wirklich alle Stellen versiegelt sind.
Fazit
Was soll ich sagen: ich bin begeistert! Abgesehen von der Tatsache, dass unsere Geschirrkörbe grau sind und die Grundierung weiß (sieht ja eh niemand ;-)), bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Die Maschine hat seit den Reparaturarbeiten schon wieder einige Spülgänge hinter sich. Kein Flugrost mehr und die Grundierung hält.
UPDATE / Zusatztipps
Zusatztipp 1:
Etwa eineinhalb Jahre später zeigte meine Spülmaschine an einigen Stellen wieder das gleiche Problem. Also habe ich das Prozedere erneut durchgeführt und dieses Mal zusätzlich noch ein Spezialprodukt angewendet, das ich online entdeckt habe.
Ich bin mir sicher, dass zumindest rosttechnisch meine Spülmaschine jetzt wieder für mindestens den gleichen Zeitraum ohne Probleme laufen kann.
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Mehr InformationenZusatztipp 2:
Eine gute Lösung, wenn bisher nur die oberen Enden der Stifte in den Spülkorben betroffen sind, dürften auch diese Schutzkappen sein.
Rostbehandlung ist natürlich trotzdem vorher erforderlich, also nicht einfach die Dinger über den Rost stecken und unschuldig pfeifend von Dannen ziehen!
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Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
Vielen Dank für die Anleitung! Ich habe aktuell das gleiche Problem mit meiner Spülmaschine und werde es auf jeden Fall mal auf diesem Wege probieren.
Was hast du denn für eine Rostversiegelung gewähöt?
Und hast du oben die Schritte alle genau so gemacht auch mit dem „ReRack“?
Vielen Dank für deine Hilfe, liebe Grüße Anna
Liebe Anna,
bitte entschuldige die späte Antwort. Ich war ein paar Tage verreist.
ja, ich habe alle Schritte genauso ausgeführt. Die verwendete Rostversiegelung habe ich im Artikel verlinkt. Eventuell musst du deinen Adblocker dazu ausschalten oder auf einen extra Button zum Anzeigen des Links klicken.
Liebe Grüße, Manuela
Prima Beschreibung, ich were es analog versuchen
Ich wünsche viel Erfolg!
Wie schaut es mit der Lebensmittelechtheit aus? Es kommt ja in Kontakt mit sehr vielen Oberflächen von denen nachher gegessen wird.
Hallo Thomas, diese Frage kann ich leider nicht verbindlich beantworten, da ich ja selbst diese Vorgehensweise nur privat angewendet habe. Du bist auch der erste, der überhaupt diesbezüglich nachfragt in all den Jahren, seit mein Blogbeitrag online gegangen ist.
Allerdings habe ich persönlich keine Bedenken, da die Beschichtung bei der von mir verwendeten Marken lt. Hersteller bis 120 Grad hitzebeständig ist – Termperaturen, die in einer Spülmaschine wohl nie erreicht werden. Wenn man die Beschichtung lange genug trocknen lässt, bevor man die Spülmaschine zum ersten Mal nach der Rostbehandlung wieder benutzt, sollte meiner Ansicht nach nichts passieren. Da sollte sich also auch nichts so einfach lösen und am Geschirr haften bleiben. Eine Garantie kann ich aber natürlich nicht übernehmen.
Hey, du schreibst die Prozedur 2 mal wiederholen. Ist damit nur das aufpinseln und trocknen der Rostversiegelung gemeint? Sorry, falls die Frage bescheuert ist.
Hallo Christoph, es gibt bekanntlich keine bescheuerten Fragen ;-).
Mit dem Wiederholen meine ich das Auftragen und Trocknen der Versiegelung. Das hast du genau richtig verstanden.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Umsetzen! LG Manuela
Vielen Dank für die gute Idee! Meine Frage ist noch wie alt waren eure Spülmaschinen?
Hallo Karin, ich glaube meine Spülmaschine war damals etwa 7-8 Jahre alt. Sie hat nach der Rostbehandlung noch etwa 3 Jahre funktioniert, bevor sie dann aus anderen Gründen kaputt ging.